Freitag, 20. Juni 2008
wie ein pendel hin und her…
geht es mir schlecht, geht es meinem umfeld gut.
geht es meinem umfeld schlecht, geht es mir gut.

ich kam gerade aus der pause zurück, setzte mich wieder an meinen platz, als mein telefon geht.
eine frau mit ost-europäischem akzent.
mein vater sei wieder am trinken…
währe seit mittwoch oder so nicht mehr auf der arbeit gewesen.
man solle ihm den schlüssel abnehmen.
der würde jeden tag mit dem auto fahren.
und eine abmahnung hätte er heute auch bekommen.
ich solle dafür sorgen, dass er am montag wieder im entzug sei, ansonsten würde man ihm kündigen.
und wenn ich mit ihm spreche, darf ich nicht sagen, dass ich es von seiner nachbarin weiss.
sie wolle je keinen ärger, sondern nur sein bestes.
schließlich mache sie sich auch sorgen.

der tag fing so schön an.
hatte endlich nach tagen wieder gute laune.
alles schien wieder bergauf zu gehen.
und dann kommt wieder so was…

spinnen denn alle?
der man ist 20 jahre älter als ich.
er muss mich vor dem da draußen beschützen!
nicht ich ihn!

soll ich jetzt als treuer sohn hinterher telefonieren?
dafür sorgen, dass er wieder einmal in behandlung kommt?
so einfach ist das nicht.
ich wohne in einer ganz anderen stadt.
außerdem ist heute freitag.
ohne ärztliche konsultierung und überweisung kann er nicht einfach dort hin fahren und sagen:
„hallo. da bin ich wieder. habt ihr mein zimmer noch frei?“
und wenn keinen betten frei sind, kann das eh noch was dauern.

und ganz ehrlich, meine familie und ich mach dieses spiel nun seit einigen jahren mit.
und irgendwann ist mal gut.
mir krampft sich der magen bei dem folgenden gedanken, aber, ich hab da kein verständnis mehr für.
und so leid es mir tut, ich denke, dass er vielleicht mal wirklich auf die nase fallen sollte um es zu begreifen.

…auch wenn ich dafür in die hölle komm.


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